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Bau eines flotten Haubentauchers mit Jet-Antrieb (Autor: Gero Höfer)
In folgendem PDF-Dokument beschreibt Gero Höfer den Bau eines flotten Flitzers mit Jet-Antrieb.
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Video zur Jungfernfahrt
Ein flotter Flitzer soll entstehen – aber bitte mit Jet-Antrieb
Baubericht
Aller Anfang ist schwer – das musste auch ich feststellen. Denn, außer der Absicht einen
„Flitzer“ zu bauen, hatte ich keinerlei Vorstellungen – stimmt nicht ganz:
schnell sollte er schon sein und sich kostenmäßig in Grenzen halten !
Also machte ich mich auf die Suche nach einem brauchbaren Rumpf. Bei einem „Internet-
Auktionshaus“ wurde ich fündig und ersteigerte kostengünstig diesen, schon in die Jahre
gekommenen, Rumpf:
Länge ca. 710 mm – Breite ca. 140 mm
Hier sind die ursprünglich aufgeklebten Dekore schon entfernt, das Schiebeluk ist in der
Originalform nicht verwendbar, da den Piloten irgendwie die Köpfe fehlen……. da muss
dann noch irgendwie eine Lösung her !! Welche, das wird sich zeigen.
Für den Jetantrieb, den ich einbauen will – einen 28er Jet von der Firma Kehrer- müssen die
entsprechenden Umbauten gemacht werden. So muss z. B. der Heckspiegel nahezu senkrecht
sein, damit der Vortrieb auch gut umgesetzt wird.
Ausschnitt vorbereiten
Aufnahmeplatte für Jet-Antrieb provisorisch angesetzt
Antrieb eingepasst
einzelne Bauabschnitte
Heckspiegel – jetzt senkrecht angesetzt
Der Motor
Nach Rücksprache mit Herrn Kehrer, dem ich hiermit nochmals für seine kompetente und
zuvorkommende Hilfe danke, habe ich mich für einen Brushless - Motor entschieden.
Es wurde dann der „SeaMonster 2856“ mit 1530 rpm/V und einer Leistung von 820 W,
ausgestattet mit einem Kühlmantel für die Wasserkühlung, in den Aussenmaßen 35 x 77 mm.
Er soll dann mit 12 bis 14 Zellen betrieben werden – diese Leistung sollte dann auch
ausreichend sein.
Für die Montage des Motors musste jedoch erst noch ein Adapterflansch gearbeitet werden,
da die Aufnahmepunkte so nicht passten.
Der Einbau des Antriebes – Rumpfausschnitt
Jetzt steht die eigentliche „Aufgabe“ bevor: im Schiffsrumpf muss der Ausschnitt für den
Wasserzulauf/-einlass des Jet-Antriebes gemacht werden.
Da dies mein erster Jet-Antrieb ist, den ich verbaue, gehe ich doch etwas vorsichtiger ans
Werk. Denn, einmal verkehrt ausgeschnitten, bedeutet dies dann doch einiges an Mehrarbeit.
Also erst einmal den Umriss angezeichnet und dann mit dem Bohrer entsprechende Löcher
gebohrt, damit der Ausschnitt entfernt werden kann.
An der Öffnung habe ich dann nach achtern einen Steg gefertigt. Dieser wird dort eingeklebt
und soll zusätzlich die Dichtigkeit gewährleisten, da unter dem Jet nur sehr wenig Platz ist
und man dort kaum etwas sieht.
Auch an der vorderen Seite vom Einlass habe ich sicherheitshalber einen zusätzlichen Steg
eingeklebt. Damit ist später dann auch ein sicherer, fester Sitz gewährleistet.
Die bearbeitete Einlassöffnung – man sieht auch die MS-Welle worauf der Impeller sitzt.
Den Antrieb habe ich mit Uhu-Endfest „satt“ verklebt.
Die Wanne für den Schwimm- bzw. Dichtigkeitstest hat ihren Anhänger gefunden .
Der bestückte Rumpf. Kühlwassereinlass über 2 angeschrägte MS-Röhrchen, je 1 x für Motor
und Regler; Auslass jeweils über die Auspuff-Endrohre. Ansteuerung des Strahlrohres vom
Servo über eine Schubstange, die ihrerseits wiederum über das Alu-Dreieck die an ihr
befestigten Schubstangen betätigt.
Auch die Führungsschienen für das Schiebeluk wurde neu gefertigt
Das ( alte ) Schiebeluk mit den „Kopflosen“
Also passende Helme/Köpfe besorgen ! Ist gar nicht so einfach, da was Passendes zu finden.
Da der Rumpf von „Robbe“ ist……mal sehen, evtl. gibt’s da noch irgendwelche alten Teile.
Und siehe da….. es gibt dort den ähnlichen Rumpf – mittlerweile unter anderem
Modellnamen !
Und ganz toll: nach Rücksprache mit Robbe wegen der Masse sollte es passen! Also schnell
mal eben das Schiebeluk mit Piloten und Köpfen bestellt. Lieferung erfolgte prompt !!
Meinen Dank an die Mitarbeiter bei Robbe.
Noch unlackiert und mit kopflosen Piloten
Hier schon grundiert und mit „Hirn“ bestückt
so sieht es von unten aus
Detail – Ansicht
In welchem „Outfit“ soll es denn erscheinen ? Gestaltungsversuche !
Da lasse ich mich doch selber mal überraschen, wie es denn mal fertig aussehen wird !
Eine neue „Eingebung“ – es wird schon …..
Hier erkennt man die Einlass-Röhrchen für die Kühlung
Fazit
Nachdem alles fertig gebaut war, konnte die erste Probefahrt starten.
Es zeigte sich, dass ein großes Potential an Geschwindigkeit vorhanden und es tatsächlich ein
richtiger Flitzer geworden ist.
Ob nun mit 12 oder 14 Zellen betrieben – in der Geschwindigkeit macht es keinen feststellbaren
Unterschied aus, da ja mehr Gewicht bewegt werden muss.
Zur eigentlichen Geschwindigkeit kann ich keine Angaben machen.
Nur soviel:
Ein schneller Läufer würde es nicht ein-, geschweige denn, überholen können.
Nochmal zur Technik:
Länge ca. 710 mm
Breite ca. 140 mm
Motor Brushless Typ 2856 mit 1530 RpM/V, 35 x 77 mm
Gewicht 1030 g – ohne Akku´s
Da niemand, auch so ein Modellschiff nicht, ohne Namen sein sollte,
haben wir (meine Frau und ich) ihm den folgenden Namen gegeben:
Haubentaucher
Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen etwas Abwechslung und evtl. sogar den einen oder anderen Tipp
mitnehmen können.
© Gero Höfer
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